Die Figur des Pädobären steht für eine sehr platte lächerliche Darstellung der pädophilen Neigung in den Medien. Er ist ein Meme, eine Karikatur, eine absurde Zusammenfassung aber auch Veralberung dessen, was die Mehrheitsgesellschaft über Pädophile denkt. Deshalb erscheint er uns als geeignetes Bild für einen Preis, der genau soetwas kennzeichnet und eine ausnehmend falsche, dumme, pauschale und klischeehafte Darstellung der pädophilen Neigung oder pädophiler Menschen brandmarkt.
Dieser Antipreis ist ein Projekt, dass wir derzeit leider nicht verfolgen können, aber das wir im Hinterkopf behalten und wiederbeleben wollen sobald uns entsprechende Ressourcen zur Verfügung stehen.
So ein Antipreis kann ein Werkzeug sein um als stigmatisierte Gruppe denen, die uns stigmatisieren, zu zeigen „Hier hast du Mist gebaut!“. Ein Werkzeug um sich nicht alles gefallen zu lassen was mit uns angestellt wird. Und den Anspruch anzumelden, dass wir unser eigenes Urteil über unfaire Behandlung fällen. Nicht die Leute mit den Fackeln und Mistgabeln haben die Stigmatisierung und Diskriminierung zu beurteilen. Uns schweben dabei zwei Kategorien vor: ein Medienpreis und ein Preis für Organisationen, die zugunsten der Pädo-Hetze ihre eigenen oder allgemeine freiheitliche Grundsätze grob verletzen.
Der Goldene Pädobär soll ein Medienpreis werden und ähnlich der Goldenen Himbeere vergeben werden um die schlechteste mediale Leistung eines Jahres auszuzeichnen. Natürlich hinsichtlich stigmatisierender Berichterstattung und Fehlinformation zum Themenkreis „Pädophilie“. Die goldene Auszeichnung erhält dabei der schlimmste Beitrag, und bei genug Nominierungen könnten auch ein Silber- und ein Bronzepreis vergeben werden.
Zu den Praktiken, die dieser Preis sozusagen abmahnen soll, gehört es zB Begrifflich „Pädophilie“ mit sexuellem Missbrauch zu vermischen oder Pädophile und ihre Neigung grob falsch darzustellen. Viel zu oft wird etwa die gängige Forschung ignoriert, die resultierende Darstellung aber als kompetent verkauft. Geradezu als wäre eine ordentliche Recherche nicht mehr Teil des grundlegenden Repertoires des Journalismus sondern ein Lixus, den sich nur Wenige leisten. Außerdem bösartige gezielte Hetze und sonstige verleumderische Darstellungen. Als ganz besonders schwerwiegend sehen wir außerdem grob falsche Darstellungen in einem wissenschaftlichen Kontext an. Denn gerade da können sie besonders großen Schaden anrichten.
Die Verleihung des Pädobör-Antipreises wurde erstmals 2015/16 im englischsprachigen Raum von Simgiran im VirPed-Forum organisiert.
Ein separater Antipreis der uns vorschwebt um jederzeit an Organisationen verliehen zu werden, die eigentlich Hilfe anbieten, aber Pädophile in gefährlicher Weise ausschließen. In den letzten Jahren ist immer wieder besonders auffällig, dass Plattformen, die sich gern so präsentieren, dass sie hohe freiheitlich orientierte Ziele hätten, pädophile Menschen teils per AGB ausdrücklich ausschließen oder regelrecht rausmobben. Twitter und Medium sind hierfür nur zwei Beispiele.
2015 führte eine Unterhaltung bei VirPed dazu, dass Max Weber die Idee in den Ring warf besonders absurde Artikel zum Thema zu sammeln und sich mit einem Antipreis noch einen Spaß draus zu machen sie bloßzustellen. (siehe Virtuous Pedophiles unter Mostly People > Reactions to the News das Thema „Why not award the worst article(s)?“) Wir ärgern uns immer wieder über wirklich miese Berichterstattung, warum den Spieß nicht umdrehen und mit einem Augenzwinkern diese Artikel zurecht lächerlich machen? Max dachte damals als Vorbild an den Anti-Oskar für schlechte Filme, die Goldene Himbeere. Simgiran und Todd Nickerson waren sofort Feuer und Flamme und warfen ein paar Ideen hin und her. Bei der Suche nach einem Bild dafür schlug Simgiran den Pädobären vor:
How about Golden (Silver, Bronze) Pedobear? I mean aren't lots of Pedobear memes crystalized examples of stereotypes about pedophiles? – Simgiran
(zu deutsch: Wie wär's mit einem Goldenen (Silbernen, Bronzenen) Pädobären? Sind viele Pädobär-Memes nicht geradezu die Essenz der Vorurteile über Pädophile?)
Simgiran nahm sich dieser Idee sogleich an, entwickelte Regeln für die Preisverleihung und organisierte für das Jahr 2015 die Sammlung und Auswertung von schlechten Artikeln. 2016 wurde der Preis somit zum ersten (und leider bisher einzigen) Mal verliehen. Die Organisation des ganzen entpuppte sich leider als ziemlich aufwendig und so kam es leider zu keiner zweiten Preisverleihung mehr obwohl auch 2016 wieder mit dem Sammeln von Artikel begonnen worden war. In trauriger Ironie ist sein Artikel über die Preisverleihung heute leider nur noch über die Wayback Machine abrufbar da sein ganzes Blog zu denen gehörte, die die Plattform Medium ungerechtfertigterweise vor ein paar Jahren vom Netz genommen hat.
2018 machte Sirius, damals noch Teammitglied von SuH, im deutschsprachigen Raum einen neuen Anlauf aber auch diesmal wurde leider nichts daraus.
Hinter der Idee steht unser Verein jedoch nach wie vor. Wir wollen sie aber erst wieder anpacken, wenn unsere Ressourcen an Zeit und Arbeitskraft sicherstellen, dass wir das angefangene Projekt dann auch zuende führen können werden.