Gabriel ist Anfang 2009 ein junger Mann von Ende 20, arbeitet als Lehrer und hat eine sehr verantwortungsbewusste Einstellung im Umgang mit seiner Pädophilie. Für Schicksal und Herausforderung hat er seine Lebensgeschichte niedergeschrieben.
Gabriel ist mein Pseudonym. Gabriel ist der Name, den ich gewählt habe, um in dem inzwischen nicht mehr existenten, bisher einzigen Pädophilenforum, das sich gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern eingesetzt hat, Beiträge verfassen zu können. Ich bin zwar ein weitestgehend gläubiger Mensch, aber die Wahl meines Namens hat nichts mit dem Christentum und dem gleichnamigen Straf- und Todesengel zu tun. Wen sollte ich auch strafen? Mich selbst vielleicht…?
Verehrter Leser, dazu hätte ich nach Ansicht vieler wohl allen Grund, denn ich gehöre zu den gesellschaftlich gesehen verabscheuenswürdigsten Subjekten auf diesem schönen Planeten, dem fleischgewordenen Inbegriff des Bösen schlechthin: den Pädophilen! Natürlich ist es nicht das erste Mal, dass ich mir meiner Präferenz bewusst werde, dass ich überhaupt darüber schreibe. Die ersten Formulierungsversuche, die mir helfen sollten, mir über meine Lage Klarheit zu verschaffen, gehen auf mein 19. Lebensjahr zurück, befanden sich in einem längst zerstörten Tagebuch.
Mit 19 habe ich aber nicht zum ersten Mal meine Neigung verspürt, diese Gefühle traten bereits drei Jahre früher auf. Damals nahm ich im Auftrag der Schule, an der ich Schüler war, eine Musicalaufführung der Klassen fünf bis sieben mit der Videokamera auf und überspielte die Aufzeichnung für alle Beteiligten auf VHS. Immer und immer wieder schaute ich mir dabei alle Szenen mit einer bestimmten Fünftklässlerin an, die zwischen 10 und 11 Jahren alt gewesen sein muss, und war – fasziniert! Begeistert… verzaubert… und verstört. Was mich verstörte, war aber nicht die Tatsache, dass ich das Mädchen so niedlich und überzeugend in ihrer Rolle fand – denn das erging vielen anderen Erwachsenen nicht anders. Was mich verstörte, war vielmehr das Bewusstsein, dieses Mädchen aus unerklärlichen Gründen attraktiv zu finden. Anziehend auf eine sinnliche, erotische Art und Weise! Und diese Kleine war eben NICHT besonders weit für ihr Alter, hatte noch keine ausgeprägten fraulichen Reize, mit der ich ihre Anziehungskraft eventuell hätte rechtfertigen können. Nein: Ich begehrte sie aufgrund ihrer Kindlichkeit! Diesem Faktum wurde ich mir nach und nach bewusst.
Meine Reaktion? Ich ekelte mich vor mir selbst, verbat mir jeden Gedanken an sie – und stellte ihr doch nach! Fand heraus wo sie wohnte, beobachtete sie beim Spielen mit Freundinnen, entwendete das Foto von ihrem Steckbrief im Klassenzimmer, um es fotokopieren und für mich haben zu können. Lieber Leser, wenn du nun nach einer Erklärung für dieses Verhalten suchst, muss ich dich enttäuschen. Darüber kann dieser Text keine Auskunft geben. Ich fand damals keine plausible Erklärung und weiß mir noch heute, 13 Jahre später, keinen Rat.
Ich wuchs als Einzelkind in gutbürgerlichen Verhältnissen (wie man so schön sagt) auf, hatte eine glückliche, behütete Kindheit, bin nicht misshandelt oder missbraucht worden, habe von allen Seiten Anerkennung bekommen und hatte schon immer gute Freunde. Alle bisherigen wissenschaftlichen Aussagen über Pädophile, die aus zerrütteten Elternhäusern stammen und deshalb dazu verdammt sind, in ihrer Kindheit verhaften zu bleiben, treffen also auf mich nicht zu. Persönlich hatte ich allerdings noch eine Zeit lang die etwas abwegige Einzelkindhypothese: Ich habe mir immer sehnlich eine kleine Schwester gewünscht, die ich nie bekommen habe. Aber deshalb steht man nicht plötzlich auf kleine Mädchen! Oder?
Doch zurück zu „meiner“ Fünftklässlerin. Eines verhängnisvollen Tages nahm ich all meinen Mut zusammen, um sie zu treffen, aus heutiger Sicht ein Fehler, aber damals wäre ich wahnsinnig geworden, hätte ich sie nicht getroffen. Wie stellte es der 16jährige Schüler an? Er stellte sich ihrer Sportlehrerin als ihr Cousin vor und bat sie, das Mädchen in der Sportstunde kurz vor ihren Klassenraum zu schicken. Grund: Eine „Familienangelegenheit“. Diese Geschichte klingt zu verrückt um wahr zu sein – und um funktionieren zu können? Sie ist aber wahr und sie hat funktioniert! Hing wohl damit zusammen, dass ich einen guten Ruf hatte und mich sehr für meine Schule engagierte.
Jedenfalls kam das Mädel, nennen wir sie im Folgenden einfach Yvonne, tatsächlich mit fragendem Gesichtsausdruck in der 6. Stunde zu ihrem Klassenraum und traf dort auf einen 16jährigen Schüler, der sie freundlich anlächelte und sie in ein Gespräch verwickelte. An seine genauen Worte kann sich dieser Schüler nicht mehr erinnern – aber der verängstigte Blick von Yvonne wird für immer in seinem Gedächtnis eingebrannt bleiben. Gabriel wurde sich in diesem Augenblick schlagartig bewusst, dass es ein schwerer Fehler war, ein wildfremdes, 10jähriges Mädchen mit Komplimenten und Freundschaftsangeboten zu überschütten. Er entschuldigte sich deshalb vielmals bei Yvonne und bat sie inniglich, mit niemandem über diesen „Vorfall“ zu sprechen. Dann forderte er sie auf, wieder zu gehen.
Am nächsten Tag überreichte er Yvonnes Klassenlehrerin einen Entschuldigungsbrief und einen in Geschenkpapier gewickelten Kinderdetektivroman (Wie naiv! Das hätte gereicht, ihn der Belästigung zu überführen…), den er für sie gekauft hatte (denn sie hatte ihm erzählt, dass sie so etwas läse). Gabriel erfuhr nie, wie sie auf das Geschenk reagierte, aber Yvonne schien Wort gehalten und mit niemandem darüber gesprochen zu haben. Die Begegnung hatte keinerlei Konsequenzen für Gabriel. Keinerlei? Nun, das ist nicht ganz richtig. Natürlich wurde ich mir erstmals meiner hoffnungslosen Lage bewusst. Da war jemand, nach dem ich mich sehnte, zu dem ich mir nichts mehr als einen tiefen, liebevollen Kontakt wünschte… Aber diese Person war ein Kind! Ein kleines Mädchen, kurz vor der Pubertät. Und dieser mit geradezu krimineller Energie durchgesetzte Versuch, sie kennen zu lernen, fand statt aufgrund eines Irrtums, den mir meine liebestolle Phantasie gespielt hatte. Ich war damals tatsächlich der irrigen Annahme, dass es ohne weiteres möglich wäre, eine Beziehung zu einem Mädchen aufzubauen und diese mit ihr zu leben! Allerdings wusste ich damals auch noch nicht, dass meine Sehnsucht nach kleinen Mädchen fachterminologisch als „pädophil“ bezeichnet wird. Auch war mir zu diesem Zeitpunkt keinesfalls klar, dass mein Interesse entwicklungsbiologischen Gesetzen gehorchte, sich de facto also nur auf eine gewisse Altersspanne konzentrierte.
In meinem Fall sprechen wir von Mädchen im Alter von 9 – 13 Jahren, so schockierend das auch klingen mag. Ob ich einen bestimmten Typ habe? – Nein, nicht direkt. Aber kindlich müssen sie sein, sowohl rein äußerlich, als auch bezüglich ihres Wesens. Dann spielt es keine Rolle, ob sie brünett oder blond sind. Ob sie blaue oder grüne Augen haben. Die Frage, die Menschen wie mir in diesem Zusammenhang immer wieder gestellt wird, ist, ob ich generell jedes kleine Mädchen anziehend finde. Die Antwort, die ich gewöhnlich gebe, ist trivial: Nein. Genau so wenig, wie ein heterosexueller Mann nicht grundsätzlich jeder Frau Avancen macht, die ihm auf der Straße begegnet. Ich verliebe mich wie jeder „normale“ Mensch auch, wobei ich nicht genau erklären kann, warum ich mich plötzlich in diese bestimmte Person verliebe. Der einzige, aber entscheidende Unterschied ist eben, dass meine „Zielgruppe“ so viel jünger ist und eine solche Liebe niemals gelebt werden darf. Oder sagen wir: in jedweder sexuellen Hinsicht niemals gelebt werden darf. Immerhin: diese Einstellung hat sich bei mir sehr früh entwickelt.
Wie ging es nun weiter mit mir? Ich wurde älter, aber die Mädchen, für die ich mich nicht ausschließlich, aber vorzugsweise interessierte, blieben klein. Auf meiner Abschlussfahrt in der Oberstufe offenbarte ich mich nach einem feucht-fröhlichen Abend einem Schulfreund, der entgegen meinen Erwartungen sehr verständnisvoll reagierte – und mich auch zum ersten Mal mit der korrekten Fachterminologie konfrontierte: „Du bist pädophil.“ Seine Einstellung zu meinem Verlangen: „Solange du nichts Verbotenes tust, ist es doch okay.“ Natürlich war es für mich nicht „okay“, aber zumindest spürte ich eine enorme Erleichterung ob dieses Outings. Schließlich empfahl mir mein Freund unbedingt noch, Vladimir Nabokovs „Lolita“ zu lesen. Ich werde nie vergessen, wie ich diesen Roman übernervös, wahrscheinlich unter Schweißausbrüchen, bei unserem Buchhändler bestellte (glaubte ich doch, dass man von meiner Bestellung auf meine Gesinnung schließen könnte). Aber Leser, welch ein Offenbarung war das! Dieses Meisterwerk der Literatur (das ist es in der Tat, aber das sollte ich erst später erfahren) beschrieb Gefühle, die ich nur allzu gut kannte. Und wenn ich auch niemals die verbrecherische Energie eines Humbert Humbert hätte aufbringen können, seine Leidenschaft war doch für mich nachzuvollziehen.
Die Jahre vergingen, ich beschäftigte mich nebenbei immer tiefer mit dem Thema „Pädophilie“, las wissenschaftliche Abhandlungen und literarische Werke und sah Filme, die sich damit auseinander setzten (oder sich zumindest in irgendeiner Form mit der ungewöhnlichen, freundschaftlichen Beziehung zwischen einem Erwachsenem und einem Kind beschäftigten). Natürlich verliebte ich mich auch immer wieder tragisch in Mädchen in meinem näheren Umfeld – oder empfand zumindest eine erotische Attraktion ihnen gegenüber.
Ich lernte nach und nach, dass sich diese Präferenz nie würde ändern lassen können. Und verzweifelte nicht daran. Schlussendlich auch deshalb nicht, weil ich mich meinen guten Freunden und schließlich auch meinen Eltern offenbarte, die mir trotzdem das Gefühl von Annahme, Akzeptanz und Verständnis gaben. Die mir offen zu verstehen gaben, dass sich durch mein Outing nichts an unserer Beziehung ändern würde, sie mich deshalb nicht für einen schlechteren Menschen hielten. Wohl muss ich an diesem Punkt hinzufügen, dass dies mit Sicherheit auch an meiner Einstellung zu Kindern lag und liegt, an meiner grundlegenden und konsequenten Ablehnung von Sex mit Kindern.
Damit wir uns nicht missverstehen: Ich möchte mich durch diesen Artikel nicht als Gutmensch darstellen, nichts beschönigen. Ja, auch in meinem Kopf spuken erotische Phantasien mit Kindern herum. Auch ich benutze (missbrauche?) von Zeit zu Zeit Abbildungen von Mädchen in Unterwäsche oder Badekleidung, die sich in einschlägigen Modekatalogen befinden, um mir Erleichterung zu verschaffen. Das mag für viele Menschen abstoßend sein, aber diese Phantasien bleiben in meinem Kopf. Ich hege die feste Überzeugung, dass meine Liebe zu Kindern so stark ist, dass ich sie niemals, weder durch geschickte Manipulation, noch mit Gewalt, zu sexuellen Handlungen bringen würde. Ersteres wird ja den meisten Pädophilen leider immer wieder unterstellt…(manchen radikalen auch völlig zu Recht!) Aber auch hier kann ich nur beteuern: Wenn ich einem Mädchen freundlich, aufmerksam und zuvorkommend begegne, dann hat das natürlich etwas mit Sympathie und zärtlichen, liebevollen Empfindungen zu tun, ‒ aber es erwächst daraus keine übermächtige sexuelle Begierde, die alle freundlichen Bekundungen der Intention unterwirft, das Mädchen „ins Bett zu bekommen“.
Womit wir auch schon beim leidlichen Thema der „einvernehmlichen Sexualität“ wären. Glaube ich daran, dass es diese zwischen Kindern und Erwachsenen gibt? Nun, ich halte sie zwischen einem Mädchen zu Beginn der Pubertät, sagen wir ab 12, und einem erwachsenen Mann unter bestimmten und unbestimmten Voraussetzungen in Ausnahmefällen nicht für völlig ausgeschlossen (Schock!). Aber die Wahrscheinlichkeit, ein solches Mädchen zu treffen, das sich wissentlich und willentlich auf sexuelle Handlungen mit einem Erwachsenen einlässt und davon keinen Schaden nimmt, halte ich für so gering, dass ich eben solche Sexualkontakte grundlegend ablehne. Die Gefahr, eine Kinderseele zu zerstören, ist viel zu groß!
Leser, das ist das Ende meiner kurzen Lebensbeichte. Natürlich könnte ich noch viel mehr erzählen, aber wie bereits erwähnt, ich habe die vielleicht auch paranoide Sorge, erkannt zu werden. Je mehr Details aus meinem Leben ich preisgebe, desto einfacher wird es für Menschen aus meinem näheren sozialen Umfeld, die zufällig oder aus Neugier auf diesen Text gestoßen sind und nun meine Bekenntnisse lesen. Wer Pädophile und Pädophilie aus Prinzip verabscheuenswürdig und ekelhaft findet, wird durch meine Schilderungen mit Sicherheit nicht plötzlich seine Meinung ändern. Diesbezüglich mache ich mir keine Illusionen.
Vielleicht erkennen aber aufgeschlossenere Zeitgenossen, dass Pädophilie nicht grundsätzlich mit „Kinderschändung“ gleichgesetzt werden muss und dass pädophil empfindende Menschen nicht ausschließlich schlecht sind. Niemand kann sich seine sexuelle Präferenz aussuchen. Aussuchen kann man sich aber immer, wie man damit umgeht. Ich persönlich empfinde mich nicht mehr als schlecht, weil ich nie etwas Schlechtes einem Kind gegenüber getan habe und es auch nie zu tun gedenke. Sollte ich jemals wie auch immer geartete sexuelle Drangzustände verspüren, würde ich mich umgehend selbst in eine psychiatrische Einrichtung einweisen, um den Geschöpfen, die mir am meisten bedeuten, kein Unrecht zuzufügen. Insofern bin ich mir der immensen Verantwortung, die ich habe, vollkommen bewusst. Aber ich fordere auch die Gesellschaft, insbesondere Medienvertreter, zur Überahme von mehr Verantwortung auf.
Sexualverbrechen an Kindern sind unsagbar grausam und können gar nicht hart genug bestraft werden, da bedarf es keinerlei Diskussion. Übrigens auch dann nicht, wenn ein Kind ohne Anwendung direkter körperlicher Gewalt missbraucht wurde. Aber Pädophile grundsätzlich mit solchen Sexualstraftätern gleichzusetzen, noch nicht einmal eine Unterscheidung zwischen Pädophilen und Pädosexuellen (sexuell aktive Pädophile) vorzunehmen, ist diskriminierend und fördert eine generelle soziale Hysterie. Ich persönlich wünsche mir eine Welt, in der eines Tages solche Unterscheidungen die Regel sind. Ob das möglich sein wird?
… Aus heutiger Sicht bezweifle ich es.
© 2009 Gabriel