Markus

Mein Name ist Markus, ich bin 30 Jahre alt und wie bei vielen anderen Pädophilen ist mein Name ein Pseudonym.

Im Jahr 2021 fand ich Schicksal und Herausforderung e.V. und das Forum „Gemeinsam statt allein“. Hier konnte ich zum ersten Mal in meinem Leben über das Schreiben, was ich mit 18 Jahren zum ersten mal realisierte: Ich bin Pädophil.

Zuvor hatte ich diese Empfindungen verdrängt und wollte diesen Teil von mir nicht wahrhaben. Die Gefühle wurden immer belastender und mich quälten Selbsthass und Scham.

Ich wollte nie einem Kind schaden und habe das auch nie getan. Ich begann mich mit dem Thema Pädophilie zu beschäftigen und nach einem sehr zermürbenden Studium hatte sich der Wunsch gebildet, mich zu informieren. Vorher hatte ich Angst und war sehr unsicher. Klar war nur, dass ich Kinder schützen möchte und das um jeden Preis.

Seit meiner Kindheit leide ich an einer Angststörung und psychosomatischen Beschwerden. Auch heute noch plagen mich in gewissen Abständen Depressionen und Erinnerungen an meinen als Kind selbst erlebten Missbrauch. Heute glaube ich das viele meiner chronischen Beschwerden den Sinn haben, mich zur Verarbeitung und Auseinandersetzung mit meinen Traumata zu bringen. Diese Symbolik ist für mich eindeutig. Die Abstände meiner Beschwerden werden länger und die Phasen schwächer. Ich fühle mich befreiter und habe hier im Selbsthilfeverein nun die Möglichkeit, Hilfe zu geben und auch welche anzunehmen.

Ausschlaggebend mich hier zu registrieren war das Buch „Für ein Kinderlachen“ von Max Weber, einem Vorstandsmitglied dieses Vereins. Ohne dieses Buch hätte ich wahrscheinlich nicht den Mut gefunden, den Schritt zu wagen und mich hier zu öffnen.

Mano, ein Moderator aus dem Selbsthilfeforum „Gemeinsam statt allein“, hat mir angeboten, mit ihm zu sprechen als es mir schlecht ging und er hat mir einfach nur zugehört. Das tat mir sehr gut und ebnete mir den Weg, mir selbst zu helfen und nun einen Raum der Akzeptanz gefunden zu haben.

Dafür danke ich euch sehr.

Durch meine Arbeit hier möchte ich Kinder schützen indem ich Menschen, die verzweifelt sind helfe, einen verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Pädophilie zu finden und ihnen Kraft, Mut und Gehör schenke. Also die Instrumente um ein Leben zu führen, dass frei von Verachtung und Hass ist und dazu führt das man sich nicht mehr allein auf die Pädophilie reduziert, sondern den Kinderschutz maximiert und ein gutes Leben führt.