Diese Frage muss Max sich oft anhören, wenn er sich mit Kindern abgibt. In diesem Beitrag von Oktober 2010 erklärt Max, warum er den Umgang mit Kindern trotz seiner pädophilen Ausrichtung nicht vollständig meidet und solchen Situationen – bei aller Problematik, die manch einer darin sehen mag – sogar etwas Positives abgewinnen kann.
Die wohl häufigste Frage, die mir in Zusammenhang mit der Pädophilie bisher gestellt wurde, ist die Frage, was für einen Sinn es macht, auch noch bewusst den Kontakt zu Kindern zu suchen, wenn ich mich doch sexuell beherrschen will. Für viele wäre es logisch, soziale Kontakte dann zu meiden. Dafür gibt es zwei Gründe. Der erste Grund ist, dass ich ganz ohne diese Kontakte, wie es im Pädophilie-Artikel der Wikipedia sehr schön beschrieben wird, eine „emotionale Leere“ verspüre. Das gilt nicht nur für uns Pädophile, sondern für alle Menschen bezüglich ihrer jeweiligen Präferenz. Wie würde es Ihnen als Durchschnittsmann gehen, wenn man Ihnen sagte, sie müssten sich von Frauen fernhalten, von Ihrer Frau und von allen anderen? Oder was würde Ihnen fehlen, als Durchschnittsfrau, wenn sie den Kontakt zu Männern strikt meiden sollten, sowohl zu Ihrem Mann als auch zu allen anderen? Wir sind so gebaut, dass wir ein Bedürfnis nach emotionaler Nähe zu anderen Menschen haben und besonders zu denen, die unserer sexuellen Präferenz entsprechen – und das eben nicht nur in Hinblick auf Sex oder Streicheleinheiten, sondern auf Anerkennung, Freundschaft, Nähe ‒ oder ganz einfach darauf, gemocht und geschätzt zu werden.
Der zweite Grund hat damit zu tun, dass uns unsere sexuelle Neigung „Streiche“ spielen kann. Wenn man sich in einen andern Menschen verliebt, dann beginnt man schnell, ihn für sich zu idealisieren. Gemeinhin wird das als die sprichwörtliche „Rosa Brille“ bezeichnet, durch die man als Verliebter die Welt sieht. Diese Brille hat man eigentlich das ganze Leben über auf, weil unser Gehirn automatisch die Leute unsereres persönlichen Präferenzbereichs mit dem Label „potentiell attraktiv“ versieht. Wir Pädos neigen dazu, Kinder in ähnlicher Weise zu idealisieren, wenn wir sie nur kurzzeitig erleben. Da erscheinen sie uns toll und attraktiv. Am liebsten würden wir sie ständig um uns haben, weil das ja so ein schönes Leben wäre. Auch unter Ausschluss sexueller Kontakte erscheint mir solch ein Leben gelegentlich als genau das, was mein Ideal wäre. Erst wenn man die komplette Situation sieht, werden die Gefühle langsam realistisch. Ebenso mit Kindern: Kinder SIND stressig, bei all ihrer Liebenswürdigkeit. Und der Alltag mit Kindern – egal wie toll wir sie finden mögen – ist harte Arbeit, weil sie eben nicht 24 Stunden am Tag dem Ideal entsprechen, das wir ihnen verpassen. Außerdem wachsen sie und haben auch nach Jahren noch die gleiche Liebe verdient.
Der Alltag mit Kindern killt diese Idealisierungen (wenn man die Augen für die Realität öffnet) die sich bei mir immer wieder aufbauen, wenn ich lange nichts mehr mit Kindern zu tun hatte. Und es gibt mir die Chance, meine Empfindungen ihnen gegenüber an der Realität zu schulen. Ich möchte Kindern gern eine reale Bezugsperson (netter Onkel) werden, ihnen Freude bereiten, ihre Nähe erleben aber nicht als Märchenonkel, der sich etwa aus dem Staub macht, wenn's schwierig wird. Das kann ich nur, wenn meine Freundschaft der Realität mit den Macken der Kinder standhält. Kurz zusammengefasst: Ich suche deshalb mehr als nur flüchtige Kontakte zu Kindern auch meiner Präferenz, weil mir das:
1. die Chance bietet, ohne übergriffig zu werden (das muss ich natürlich sicherstellen) ganz wesentlichen Aspekten meiner Bedürfnisse nach zwischenmenschlicher Nähe zu entsprechen. Sexuelle Impulse sind ein Teil meiner Neigung, aber nicht der fürs Leben wesentliche. Das muss ich aber erst einmal zu trennen wissen und mich nur in Situationen begeben, wo ich aktuell in der Lage bin, dies auch tatsächlich zu trennen! Dazu ist eine Therapie nötig.
2. hilft es mir, auch die Ecken und Kanten der Kinder zu erleben; hilft, die „Rosa Brille“ abzunehmen, den Einfluss der Pädophilie auf meine Sichtweise sehen zu lernen und ihm entgegen zu wirken.
3. lerne ich den Umgang nicht nur mit idealen Situationen, sondern auch mit problematischem Verhalten realer Kinder und der jeweiligen Wirkung auf mich. Was immer ich an mir als problematisch erlebe, wird hinterher analysiert und ich überlege für die Zukunft, wie ich damit hätte besser umgehen können.
Die Gefahr, auf die die obige Frage abzielt, gibt es allerdings tatsächlich; nämlich dann, wenn man Kinder nur in einer Kunstwelt trifft. Wenn ich sie nur in Disneyland oder auf einer Art Neverland Ranch erlebe, wo nur ihre Schokoladenseite zum Tragen kommt, dann kann die „Rosa Brille“ ihre Wirkung voll entfalten. Warum laden manche Täter Kinder immer wieder zu sich nach Hause ein und bringen ihnen was bei, z. B. Hausaufgabenhilfe oder Zaubertricks? Weil sie damit eine solche Kunstwelt schaffen können, wo sie mit dem Kind allein sind und sich alles nur um sie und das Kind dreht. Dies ist die perfekte Umgebung, um die ganze übrige Realität auszublenden. Natürlich MUSS das nicht geschehen, aber wer diese Kunstwelt gezielt heraufbeschwört, wird auch ihre Wirkung erleben. In so einer Situation ist das Kind ebenfalls hochmotiviert, so dass es erst daheim wieder nervig werden wird, wenn es bei den „bösen“ Eltern ist, die es ja so schlecht behandeln, dass es sich nur bei mir richtig wohl fühlt. Vor denen muss ich es „beschützen“ – indem ich es missbrauche. (Der Leser beachte die Ironie in diesem Satz...)
Diese Gedanken werden Sie als Leser vielleicht erschrecken, aber ich möchte Ihnen damit demonstrieren, was für eine große Gefahr in dieser sich selbst bestätigenden „Kunstwelt“, liegt, in der man sich alles so zurechtlegt, wie man es gerne hätte. Deshalb ist es so wichtig, abgehobene Kunstwelten zu meiden. Das versuche ich, indem ich Kinder real im Alltag erlebe – so wie sie wirklich sind, mit all ihren Ecken und Kanten. Dann wirft es mich zumindest auch nicht gleich aus der Bahn, mal mit dem Kind alleine zu sein.
© 2010 Max