Die Kinderschutzorganisation Prostasia hat vor kurzer Zeit bekanntgegeben, sich aufzulösen. Lange Zeit setzte sich Prostasia dafür ein, die Verbreitung von Missbrauchsabbildungen zu stoppen. Sexpositivität, Aufklärung und ein Abbau der Stigmatisierung waren einige der Ziele. Zu diesem Zweck finanzierte Prostasia den Selbsthilfechat MAP Support Club, in dem insbesondere minderjährige Pädophile Hilfe und Unterstützung erhalten.

Der Grund für die Auflösung ist die immer stärker werdende Feindschaft gegenüber ihren Zielen, zu dem auch die immer stärker werdende Stigmatisierung von Pädophilen gehört. Auch dann, wenn klare Werte vertreten und sexuelle Handlungen mit Kindern strikt abgelehnt werden. 2021 nahmen Morddrohungen und Doxxing auf Teammitglieder:innen zu, nachdem Prostasia ein Interview mit dem Soziologie- und Strafrechtsprofessor Dr. Allyn Walker führte. Mehr Informationen dazu sowie ein Resümee der Erfolge von Prostasia sind auf der Seite des Gründers Jeremy Malcom nachzulesen.

Als wichtige Stimme und Institution, die Stigmatisierung abbauen wollte, sich wissenschaftlich mit sexualisierter Gewalt befasste und für eine evidenzbasierte Kriminalpolitik eintrat, hinterlässt Prostasia eine Lücke, die voraussichtlich in absehbarer Zeit nicht geschlossen wird. Wir freuen uns allerdings sehr, dass die weitere Finanzierung des MAP Support Clubs gesichert und bereits laufende Forschungsprojekte weitergeführt werden.